Abhörtechniken bei Lauschangriffen

Lauschangriff - OhrLauschangriffe können über verschiedene Methoden erfolgen. Klassische Abhörtechniken in diesem Bereich ist der aus Literatur und Fernsehen bekannte HF-Miniaturspion, umgangssprachlich als „Wanze“ bekannt. Diese wird verdeckt montiert, beispielsweise in technischen Geräten wie Telefon oder Computerperipherie, oder in Steckdosen und Deckenverkleidungen.

Wanzen benötigen eine Stromquelle und werden aus diesem Grund gerne in Steckdosen montiert, da hier die Stromversorgung über das Hausnetz sichergestellt werden kann, und somit der Platz für Batterien eingespart werden kann. Oftmals sind Wanzen nicht größer als eine 1-Euro-Münze. Durch Wanzen können Räume entweder belauscht werden, indem diese durchgehend sämtliche akustischen Signale ihrer Umgebung übertragen oder aufzeichnen, oder werden erst aktiviert, nachdem die Umgebungslautstärke eine für Gespräche charakteristische Lautstärke erreicht hat. Einige Versionen zeichnen lediglich Gespräche auf Speicherchips auf. Diese Abhörtechnik hat für den Lauscher den Vorteil, dass diese Wanzen keine Signale übertragen und daher nicht auf diesem Wege detektiert werden können.

GSM-Sender

GSM SenderSeit einiger Zeit sind auch sogenannte GSM-Sender auf dem Markt, in diese wird eine handelsübliche SIM-Karte eingelegt und können von jedem beliebigen Ort der Welt angerufen werden. Nach Kommunikationsaufbau werden sämtliche akustischen Signale, welche der Sender empfängt, übertragen. Ebenso kann da Gerät bei Geräuschaktivierung eine vorprogrammierte Telephonnummer anrufen.

 

Stethoskop und Laser-Abhöranlagen

Mit einem elektronischen Stethoskop ist es möglich, durch Gespräche verursachte Schwingungen auf Oberflächen wie Wänden und Glasscheiben wieder in akustische Informationen umzuwandeln und hörbar zu machen. Die Stethoskop-Spione senden diese dann an das entsprechende Endgerät.

Einem ähnlichen Zweck dienen Laser-Abhöranlagen. Auch diese messen die Vibrationen an Fensterscheiben und verstärken diese, so dass Gespräche hörbar gemacht werden, wenn diese, für das menschliche Ohr hörbar, nicht nach draußen dringen.

Anzapfen von Leitungen

Anzapfen LeitungenEine weitere Abhörtechnik, Gespräche abzuhören und Informationen auszuspionieren, ist das Anzapfen des hausinternen Netzwerks. Dies geschieht häufig an den Kabelleitungen. Bei alten Kupferleitungen muss der Datenstrom durch ein entsprechendes Abhörgerät geleitet werden. Dazu muss der Datenfluss kurzzeitig unterbrochen und die Abhörvorrichtung physisch in die Leitung eingefügt werden. Einfacher für den Lauscher gestaltet es sich jedoch beim Abhören von Glasfaserleitungen. Diese werden gekrümmt und die teilweise aus der Glasfaser tretende Reflexion durch ein entsprechendes Abhörgerät ausgewertet. Auf diese Art wird eine Kopie des Datenflusses in Echtzeit erstellt. Diese Form des Abhörens ist nicht ohne weiteres detektierbar, da der restliche Datenfluss nicht beeinflusst wird.

Eingabegeräte

Eine weitere Form des Abhörens ist die Informationsgewinnung direkt am Eingabegerät, d.h. am PC. Durch sogenannte Keylogger oder Tastaturspione werden sämtliche Eingaben an der Tastatur eines PCs, sowie bei einzelnen Versionen auch zusätzliche Daten wie Screenshots oder besuchte Internetseiten, gespeichert. Versteckt im regulären Datentransfer werden diese an den Endadressaten geschickt und dort ausgewertet.